Die Grüne 2018

In den Tagen nach der offiziellen Verlautbarung, der Graf von Schwarzenfels sei verstorben, steht die Fachwelt Kopf. Die Memorien des weit gereisten Grafen sind dieser Tage so gefragt wie kaum ein anderes Werk niedergeschriebenen Wissens.

Unserer Redaktion ist es gelungen, einen wichtigen Einblick in die persönlichen Notizen des Grafen zu erhaschen. Was wir fanden, wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten. Mehrere Kleckse getrockneter Flüssigkeit und Verfärbungen lassen vermuten, dass diese Seite oft aufgeschlagen wurde und für den Grafen von großer Bedeutung war.

Des Grafen liebste Fleischsuppe nach Art Schwarzenfels

Auf dass ich nie in die Verlegenheit kommen möge, die Zubereitung dieses Gaumenschmaus zu vergessen. In langjährigen Prozessen gelang es mir mit Hilfe meiner treuen Küchenmagd, das alte Familienrezept zu optimieren. Um mit meinem Lieblingsgericht zwei oder drei Mägen zu füllen, eilt in das Dorf und besorgt die folgenden Zutaten:

Aus dem heimischen Burggarten

  • Zwei Zwiebeln
  • Loorbeerblätter
  • 200 Gramm Erbsen und Karotten

Vom Markt

  • 400 Gramm von der Pute
  • 50-100ml Süffigen Weißwein, den Rest am Besten zum Essen gereicht
  • Brühe am Besten vom Rind
  • Paprikapulver
  • 200 ml Sahne
  • Speißestärke
  • Nach Belieben Salz, Pfeffer und andere Gewürze
  • Reis, Kartoffeln, Nudeln oder Brot

Würfelt die Zwiebeln, schneidet das Fleisch klein und bratet Beides in einem Topf an.

Hat das Fleisch Farbe bekommen, löscht mit dem Weißwein ab und füllt euch den des Weins Rest in ein Glas. Es kocht sich besser mit einem Wein Glas in der Hand. Genießt den Wein in Ruhe, das Fleisch dar ruhig fünf Minuten ohne Deckel köcheln.

Gießt den Sud mit 500 ml Brühe auf, gebt 4 oder 5 Lorbeerblätter und Gewürze nach Wahl hinzu und lasst die Brühe köchelnd einwirken. Meine Küchenmagd empfiehlt für die Lorbeerblätter ein Tee-Ei. Damit seien die Blätter später leicht der Suppe zu entnehmen.

Rührt die Sahne unter und lasst das Gericht im Topf bis zum Servieren auf kleiner Flamme köcheln.

Fertig ist der Gaumenschmaus, für den unzählige Reisende in den Jahren gern den langen Weg zu meiner Burg auf sich nahmen. Serviert die Suppe mit Reis, gekochten Kartoffeln, Nudeln oder ein paar Scheiben Brot zum tunken und vergesst den Weißwein nicht!

Meine Urgroßmutter pflegte an dieser Stelle unsinniger Weise noch, das mundgerechte Gemüse in den Topf zu werfen. Euer Vieh wird es euch jedoch danken, sollte das Gemüse statt im Topf im Futtertrog landen. Denkt auch an eure im Stall hungernden Tiere!

Auch von der Verwendung einer Mehlschwitze zum andicken der Suppe kann ich nur abraten! Etwa zwei Teelöffel Speißestärke mit kalten Wasser anrühren, um damit die Suppe anzudicken… was hat sich meine werte Urgroßmutter dabei nur gedacht?

Viel besser lässt sich die Speißestärke vor der Vorratskammer oder dem Bad ausstreuen. So haltet ihr Nachts die Aktivität eurer Haus- und Hofgeister fest. Steht ihr des Morgens nach diesem köstlichen Mahl auf, könnt ihr euch schon über die Spuren und Zeichnungen auf dem Boden freuen.

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